Zoom: Schutzdamm Ghirone - Val Blenio

 

Zoom: Schutzdamm Ghirone - Val Blenio

Schutzdamm Ghirone - Val Blenio

Produkt


Bauherr

Comune di Ghirone


Unternehmer

Pervangher, Airolo


Planer

Lucchini – Mariotta e Associati SA, Dongio


Beschrieb / Spezielles

 
Das malerische Tessiner Dorf Ghirone im Val Blenio liegt unterhalb des Pizzo Pianca. Im April 2016 ereignete sich ein grosser Erdrutsch mit hoher Steinschlaggefahr. Um die Siedlung und die Kantonsstrasse zukünftig zu schützen, muss den ins Tal donnernden Steinen ein Damm in den Weg gestellt werden. Doch wie baut man in so einem unwegsamen, steilen Gebiet innert kürzester Frist einen stabilen bis zu zwölf Meter hohen Damm, ohne das Landschaftsbild massiv zu beeinträchtigen? Die Lösung heisst TerraMur®2 von SYTEC.

SYTEC ist ein Spezialist für erdbewehrte Stützkonstruktionen. Diese Bauweise hat den Vorteil, dass das vor Ort zur Verfügung stehende Schüttmaterial verwendet werden kann und nur wenig Baumaterial transportiert werden muss. Das System TerraMur®2 kann trotz der steilen Böschung begrünt werden und fügt sich somit nahezu unsichtbar ins Landschaftsbild ein. In Abwandlung der ursprünglichen Stützkonstruktion kreierten die SYTEC Ingenieure Schutzdämme. Die hervorragenden Schutzeigenschaften der TerraMur-Dämme wurden in Tests und in der Praxis bereits mehrfach unter Beweis gestellt. Dank der einfachen, kostengünstigen und rasch zu realisierenden Bauweise wird das System häufig in alpinen Regionen als Schutzdamm eingesetzt.

Eine steile Sache
Der Damm in Ghirone stellte die Ingenieure vor einige besondere Herausforderungen. Bedingt durch das steile und unwegsame Gelände hat der Damm bergseits eine Böschungshöhe von 5 Metern und talseits bis zu 12 Metern. Weil nur das vor Ort vorhandene Schüttmaterial zur Verfügung stand, sollte der Damm so schlank wie möglich konstruiert werden. Dank 70° Böschungsneigung konnte der Damm wie gefordert konzipiert werden. Trotz der Sparsamkeit an Baumaterial schluckt der Damm Steinschlagereignisse bis 8'000 kJ problemlos. Erreicht wurde das durch die ausgeklügelte Anordnung der Erdbewehrung. Die alle 60 cm eingebauten und auch mit schweren Baumaschinen voll belastbaren Zwischenplanien erleichterten zudem den Einbau erheblich.

Ein Damm im Tarnanzug
In einem letzten Schritt erfolgt die Begrünung der steilen Böschung des Dammes. In ein paar Jahren wird der Damm kaum mehr als solcher erkennbar sein und so aussehen, als wäre er schon immer da gewesen. Der Damm ist nahezu unterhaltsfrei. Lediglich auf der Bergseite müssen ab und zu die aufgefangenen Steine weggeräumt werden. Solle einmal ein Grossereignis den Damm beschädigen, so lässt sich die betroffene Stelle mit einfachen Mitteln reparieren. Die Widerstandkraft des Dammes bleibt dabei erhalten.