Zoom: Verkehrswegebau: Neue Ära der Stabilisierung mit Geogittern

 

Zoom: Verkehrswegebau: Neue Ära der Stabilisierung mit Geogittern

Verkehrswegebau: Neue Ära der Stabilisierung mit Geogittern
Neue Funktion "Stabilisieren"

Die Einführung der Funktion "Stabilisieren" bei der Anwendung von Geogittern im Verkehrswegebau stellt einen bedeutenden Schritt zur Verbesserung der langfristigen Verformungsresistenz von Verkehrswegen dar. Diese Entwicklung ermöglicht eine präzisere Bemessung von geogitterstabilisierten Oberbauten und setzt neue Standards in der Dauerhaftigkeit und Nachhaltigkeit der Bauweisen.

Von Bewehrung zu Stabilisierung: Ein Paradigmenwechsel
Geogitter werden traditionell zur Verbesserung der Tragfähigkeit von Verkehrswegen eingesetzt. Der Übergang zur Funktion "Stabilisieren" erweitert das Einsatzspektrum von Geogittern, indem es gezielt auf die Reduktion langfristiger Verformungen durch Optimierung des mechanischen Verhaltens des ungebundenen Gemisches abzielt.

Normative Bemessung nach VSS 40324
Mit der Einführung der CE-Kennzeichnung für die Funktion "Stabilisieren" stehen auch neuste wissenschaftliche Erkenntnisse zur präzisen Bemessung der Strukturzahl gemäss VSS 40324 für geogitterstabilisierte Oberbauten zur Verfügung. Diese Innovation erlaubt eine verlässliche Vorhersage der Leistungsfähigkeit des Oberbaus von Verkehrswegen.

Mechanische Produkteigenschaften entscheidend für die Leistung

Die Effektivität von Geogittern im Rahmen der Stabilisierungsfunktion wird durch spezifische mechanische Eigenschaften definiert:

Dehnsteifigkeit: Notwendig ist eine spezifizierte minimale Dehnsteifigkeit bei 0.5% und 2% Dehnung in Längs-, Quer- und radialer Richtung, um nach dem Einbau des ungebundenen Gemisches eine genügend hohe Zugfestigkeit des Geogitters aktiviert zu haben.

Reibungswiderstand der Oberfläche: Der Reibungswiderstand, spezifiziert als minimale Scherspannung bei Auflasten von 20, 40 und 60 kPa, ist entscheidend für die effiziente Krafteinleitung und die Verhinderung von Bewegungen im Schüttmaterial.

Nachhaltigkeitsaspekte der Stabilisierungsfunktion
Die Stabilisierungsfunktion trägt zur Nachhaltigkeit im Verkehrswegebau bei, indem sie neben einem hohen Verformungswiderstand auch eine reduzierte Aufbauhöhe ermöglicht. Dies führt zu geringeren Transportaufwand und einem effizienteren Einsatz von Schüttmaterialien. Die Technologie fördert zudem eine gleichmässigere Verteilung von Setzungen im Untergrund, was die Langlebigkeit und Gebrauchstauglichkeit der Fundationsschicht deutlich erhöht.

Fazit:
Die Funktion "Stabilisieren" repräsentiert eine signifikante Weiterentwicklung in der Anwendung von Geogittern im Verkehrswegebau. Durch die Kombination aus wissenschaftlich fundierter Bemessung und der Fokussierung auf die mechanisch entscheidenden Produkteigenschaften bietet sie eine solide Grundlage für die Konstruktion langlebiger, nachhaltiger Verkehrswege. Diese technologische Innovation stellt einen wichtigen Schritt in Richtung nachhaltigerem Verkehrswegebau dar.